Interview mit Jörg Thiem
- Präsident
Wie lange bist Du Mitglied der VLÜ-KA-GE? Wie kamst Du zum Karneval?
Ich habe damals bei der Restauration der Karnevalswagen geholfen, hatte dadurch Kontakt zu Heiner Schröder und Udo Heimberg. Udo hat mich dann einmal zu Senatorensitzungen eingeladen, ja und so begann für mich der Karneval …. Mit viel Spaß, aber auch genauso viel Arbeit. Ich freue mich über Tradition, Brauchtumspflege und habe Freude, wenn sich alle wohlfühlen und auch ihren Spaß haben.
Erzähl, welchen Gruppierungen gehörst Du bis heute an?
Ich wurde zunächst Senator, dann Vizepräsident unter Dieter Rink und bin 6 Jahre später auf Vorschlag der Jahreshauptversammlung zum Präsidenten gewählt worden. Hmm, diesen „Job“ bekleide ich nun fast 11 Jahre.
Höre ich da Bedauern? Sorge? Zu viel Arbeit?
Nein, auf keinen Fall. Ich habe immer ein großartiges Team um mich herum, die mich sehr unterstützen und mir viel Arbeit abnehmen.
Wer ist Dein Team?
Oh, ich hoffe, ich vergesse keinen. Zunächst mein geschäftsführender Vorstand mit einer umsichtigen fleißigen Geschäftsführerin, die mir sehr zuarbeitet, aber alle anderen sind natürlich auch top. Wir haben einen erweiterten Vorstand, mit Senatorenvertretern, Elferratssprecher, Jugendwarten, Stadtgarde, Möhnen, Stadtwache, Tanz-Muttis und Pressevertetung, alle Gruppierungen sind hier vertreten und so ergibt sich eine konstruktive Zusammenarbeit. Die Verantwortung für den Verein liegt natürlich beim geschäftsführenden Vorstand, die letztlich auch mit ihrem Privatvermögen haften müssen. Deshalb ist natürlich auch eine solide Kassenführung von Nöten.
Ja Stichwort Finanzen? Alles gut bei der VLÜ-KA-GE?
Ja sicherlich, das Boot ist einem guten Fahrwasser, wir sind Dank guter Arbeit, vieler Sponsoren solide aufgestellt.
Wie habt Ihr „Corona“ bewältigt, wir wissen alle, kein Karneval, keine externe Aktivitäten wie Verkaufsstände „Vluyner Mai“ Weihnachtsmarkt, Herbstfeste? Fehlten da nicht zusätzliche Einnahmen? Es gab ja auch Kosten für die Einkäuferin der Programme?
Oh eine umfassende Frage, zunächst: getroffen haben wir uns via Zoom im Internet, da konnten wir wenigstens digital plaudern bzw. in den Sitzungen einiges abarbeiten.
Klar die zusätzlichen Einnahmen durch den Besuch der Feste und z.B. Waffel-Cocktailverkauf entfielen, das ist schade, anfallende Kosten mussten aus dem Bestand bezahlt werden, aber wir treffen uns gerade in einer guten Zeit (Corona Inzidenzen) und so wächst die Hoffnung auf die nächste Session im „Normal“status von Tag zu Tag… Ich freue mich sehr, dass uns die Mitglieder auch während der Pandemie die Treue gehalten haben, und wir deswegen keine Austritte zu verzeichnen hatten.
Die nächste Session im neuen, alten Standquartier???
Ja auch eine große Veränderung… Wir waren 20 Jahre zu Gast bei den Hirschels; wir haben sehr gut zusammengearbeitet und meiner Meinung nach zusammen Bestmögliches für den Verein bewirkt.
Den Hirschels sei der Ruhestand gegönnt… sie haben uns ja sehr nette, junge Nachfolger beschert, und ich darf heute schon sagen, dass wir bei den Kocas sehr nett, freundlich offen und herzlich aufgenommen wurden, und in den neuen Räumlichkeiten sicherlich toll Karneval feiern werden. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Kürsad und Atilla Koca.
Deine Familie in der VLÜ-KA-GE?
Meine Tochter Tessa ist im Verein und hat lange Zeit aktiv in den Garden getanzt.
Ein besonderer Wunsch? Was war einmalig?
Ach, das kann ich gar nicht alles aufzählen, aber eine Besonderheit, auf die ich -natürlich mit meinen Mitstreitern sehr stolz bin… die gute Zusammenarbeit mit den Vereinen … das Oktoberfest der Vereine…Neun!!! Feste haben wir m Klingerhuf gemacht… das Zehnte sollte das erste große Fest im ViVA werden … Ihr wisst und dann kam Corona.
Kein Verein kann heute mehr alleine etwas bewirken … wir müssen ZUSAMMEN wirken.
Feuerwehr, Klompen, Schützen, Heimat-und Verkehrsverein, Blau Weiße Funken, die Fußballvereine, der SVN und natürlich früher der Klingerhuf „Birgit“ wir sind ein tolles Team geworden, verstehen uns auch privat wirklich gut. Das Oktoberfest unter Freunden ist ein Fest OHNE Programm, keine Ehrengäste, keine Reden… Kommen, Tanzen, Essen und Trinken, Freunde treffen, wobei ich gerne zugebe, dass wir uns über den Besuch von Bürgermeister, Stadtpolitikern und Bundestagsabgeordneten – auch außerhalb der Wahlen - sehr gefreut haben.
Jörg, ich hätte noch viele Fragen, aber die klären wir ein anderes Mal, danke für Deine Zeit alles Gute, bleib gesund und bis bald.
Das Gespräch führten Jörg Thiem und Birgit Hirschel 2021 - Pressesprecherin -
Interview mit Elsa Bertz
- ehem. Geschäftsführerin
Wie lange bist Du Mitglied der VLÜ-KA-GE? Wie kamst Du zum Karneval?
Ich war gut bekannt mit Melanie Schade und dadurch zu Gast bei der Wagenweihe des Prinzenwagen in der Halle von Jörg Thiem, das waren meine ersten Kontakte; ich habe lange in Essen gearbeitet, da wollten man mich schon mal zum Karneval überreden, Altweiber, ich wusste nicht so recht, war ein bisschen unentschlossen, aber die Wagenweihe der Schades war schon klasse und dann …(lacht) hat mich Elli Schröder zu Altweiber eingeladen, da war`s passiert und ich hatte das „Karnevalsvirus“ ….
Es ging Schlag auf Schlag, verschiedene Einladungen u.a. die Prinzenproklamation der Schades, viele Möhnenveranstaltungen mit Elli, nach dieser Session bin ich in die VLÜ-KA-GE eingetreten. Das war 2007.
Welchen Gruppierungen gehörst Du bis heute an?
Ich bin Möhnensprecherin und ca. 10 Jahre Geschäftsführerin der Neukirchen-VLÜ-KA-GE, damit im geschäftsführenden Vorstand mit allen Rechten und Pflichten.
Welches sind die Aufgaben einer Geschäftsführerin?
Ich bereite viele Angelegenheiten für den Präsidenten vor, erledige die Korrespondenz, kümmere mich um die Sitzungen vom Kartenerstellen, Vorverkauf und Abrechnen mit dem Kassierer.
Ich gestalte auch federführend das Sessionsheft, natürlich mit vielen Helfern, aber letztlich muss ich dafür sorgen, dass es pünktlich fertig ist und sich durch Werbeanzeigen trägt, vielleicht, dass auch noch etwas übrigbleibt für unsere vielfältigen Aufgaben auch im Jugendbereich. Weiterhin fungiere ich auch als Brücke zum Standquartier, also bisher habe ich die Zusammenarbeit mit den Hirschels begleitet …
Zwischenfrage, Gab es oder gibt es da Probleme oder war alles immer „Friede, Freude, Eierkuchen“?
Hmm, wenn man so lange zusammenarbeitet, gab es sicherlich auch mal Meinungsverschiedenheiten oder Missverständnisse, aber wir haben – so denke ich – alles immer zum Wohle des Vereines gelöst.
Karneval ist schön, lustig, kommunikativ, macht Freude, aber die wenigsten wissen, Karneval ist auch verflixt harte Arbeit. Nach der Session ist vor der Session.
Zu den Möhnen, erzähl doch mal …
Ja auch nicht ganz ohne Arbeit, als Elli abgelöst wurde, habe ich den Job federführend übernommen, kümmere mich um neue Möhnen (Jeder kann bei uns Möhne werden, der im Verein ist), wir sind ein tolles Team, unternehmen auch mal etwas privat, letzthin waren wir auf Wellness-Tour. Wir verwalten uns selber, zahlen in eine Kasse und bestreiten davon unsere Ausgaben z.B. den Rosenmontagszug, das Wurfmaterial, wir haben einen eigenen Möhnenwagen, aber das Beste ist natürlich der Altweibertag, der Rathaussturm, hier treffe ich die Absprachen mit der Stadt, dem Bürgermeister und natürlich auch mit Astrid Fiebig, der Möhnenverantwortlichen der Blau Weißen Funken. Das Schlimmste der ausgefallenen „Corona-Session“ war für mich der Altweibertag. Wir haben einen neuen Bürgermeister, dem konnten wir leider noch sehr wenig den Neukirchen-Vluyner Karneval nahebringen. Wir haben das Rathaus digital gestürmt … nun ja das war´s.
Wer gehört z.Zt. zu Deinem Möhnen -Team?
Rita Fricke, Sanela Sakic, Benita Beckwith , Peggy Rößler, Nadine Scholer sind aktive Möhnen- Rosemarie Daum, Christel Vallen sind passive Möhnen und Angelika Siegel unterstützt uns Möhnen auf Veranstaltungen und beim Besuch verschiedener Sommerfeste und Veranstaltungen.
Die nächste Session im neuen, alten Standquartier???
Ja, wollen wir hoffen, dass wir „mit Abstand“ die nächste Session in den neuen Räumlichkeiten feiern werden. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Kürsad und Atilla Koca.
Deine Familie in der VLÜ-KA-GE?
Meine Tochter Vanessa hat lange in den Garden getanzt und ist heute noch Trainerin der Püppchen. Mein Mann Peter ist dem Karneval nicht wirklich erlegen …. Lacht;
aber er unterstützt mein Hobby und lässt mich gewähren. Ich bin in der Session ja sehr viel unterwegs.
Elsa, herzlichen Dank für das Gespräch und immer ein glückliches Händchen für Deine vielfältigen Aufgaben im Verein und vielleicht auch die ein oder andere Hilfe bei deinen Aktionen.
Das Gespräch führten Elsa Bertz und Birgit Hirschel 2021 - Pressesprecherin -
Interview mit Raphael Röhse
- Elferratssprecher
Wie lange bist Du Mitglied der VLÜ-KA-GE? Wie kamst Du zum Karneval? Welchen Gruppierungen gehörst Du an?
Ja, ich bin seit dem Jahr 2000 Mitglied in der VLÜ-KA-GE, ich habe nach einem Verein gesucht, wo ich mich in der Vereinsarbeit ein wenig einbringen und aktiv mitwirken konnte.
Der Karneval war dabei eher zufällig, ich lernte Harmut Bolz kennen, der war zu der Zeit im 11-Rat und so ergab sich recht schnell mein Beitritt und auch mein Mitwirken im 11-Rat.
Zu dieser Zeit amtierten die Eheleute Lampmann als Prinzenpaar und auch da wirkte der 11-Rat mit fast 120 Auftritten aktiv mit. Im 11-Rat bin ich noch heute; seit 16 Jahren bin ich 11-Ratssprecher und dadurch im erweiterten Vorstand aktiv, zwischenzeitlich habe ich mich auch um die Pressearbeit und die Homepage gekümmert und war Orgaleiter. Dieser Posten ist jetzt an ein weiteres Mitglied vergeben.
Wer gehört aktuell zum 11-Rat? Wie wird man 11-Ratsmitglied und welche Aufgaben hat der der 11-Rat?
Zum 11-Rat gehören z.Zt. Andre Rothe, Andy Hertgens, Jens Balters, Jörg Viswat, Stefan Heimberg, Marco Deges und ich. Unsere Aufgaben sind u.a. Bühnendekoration bei Veranstaltungen, Aufbau Elferratsbühne bei Damen – und Herrensitzung, Unterstützung bei Aufbau und Pflege der Karnevalswagen (Entpacken, Einpacken, Verstauen im Depot), Einlasskontrolle und Ordnungs- dienst Damensitzung, Hoppeditz-Veranstaltung am Vluyner Platz organisieren (u.a. Auf- und Abbau der Veranstaltungsbühne), Besuch und Repräsentation der VLÜ-KA-GE auf Veranstaltungen von befreundeten und benachbarten Vereinen.
Zwischenfrage: Das kostet doch Eintritt, bezahlt Ihr den selbst oder der Verein oder erhaltet Ihr Freikarten vom Veranstalter?
Nein, der Eintritt muss von jedem selbst bezahlt werden, wenn wir aber z.B. mit 6 Personen dahin gehen und 2 Freikarten bekommen, legen wir das auf alle sechs um, das finde ich fair.
Der Elferrat trifft sich, nach Bedarf zu Sitzungen oder Ausflügen wie an Christi Himmelfahrt sowie zu gemeinsamen grillen. Woher der Elferrat sich gebildet hat, kann sehr schön in einer Geschichte auf unserer Homepage nachgelesen werden;
Als Elferratssprecher kümmere ich mich noch um die Betreuung und Abrechnung der Künstler bei der Damensitzung. Bei den Herren macht das im übrigen Elsa, unsere Geschäftsführerin.
Und … jeder kann 11-Ratsmitglied -auch Damen- werden und sich bei mir melden, wir besprechen das in unserer Gruppe und freuen uns über jede Verstärkung. Der Elferrat wird nicht von der Mitgliederversammlung gewählt.
Bei den Senatoren gibt es den Kreis „der Damen der Senatoren“, gibt es die Damengruppe bei Euch auch?
Ich erinnere mich: früher haben die Frauen und Partnerinnen der 11-Räte bei der Damensitzung auf der Bühne gesessen. Ja das stimmt, aber unsere Partnerinnen haben da kein Interesse an eine eigene Gruppierung. Jetzt haben diese Aufgaben die Möhnen übernommen. Und das ist auch gut so!
Die Trommler, erzähl uns darüber ….
Aus dem Elferrat rekrutierten sich die Trommler mit den heutigen Mitgliedern: Jens, Andre, Jörg und meine Wenigkeit sowie Ditz, Ludgerus und aus den Gastvereinen aus Holderberg die „Flötistin“ Manuela und „Lira“ Ulrike und aus Vierbaum „Flötistin“ Sonja.
Ditz und ich sind gelernte Schlagzeuger und bringen das trommeln mit, während Jörg Viswat uns das musizieren in der Gruppe als Chorführer beibringt sowie das trommeln der andren Jungs. Unsere musikalische Aufgabe ist das EIN trommeln … wie man so schön sagt … unserer Tanz-Garden zu Beginn, während und nach den Veranstaltungen. Trainiert wird zu „NICHT-Corona“ Zeiten wöchentlich das ganze Jahr über, dabei haben wir viel Spaß und viel Freude an der Musik und manchmal auch neue Ideen.
Kann man Euch auch buchen?
Nein, das können wir nicht stemmen; wir spielen ehrenamtlich nur für den Verein. Der Verein unterstützt uns aber durch den Kauf der Musikinstrumente.
Es fehlt noch der Rosenmontagszug, hier bist Du seit einiger Zeit federführend…
Ja, ich habe diese Aufgabe seit der Session 2013/14 von Udo Heimberg übernommen; wir haben es einige Zeit noch zusammen gemacht und nun bin ich Alleinverantwortlicher für den Rosenmontagszug.
Das ist sicherlich viel Arbeit, was musst Du da alles beachten?
Ich formuliere das mal in Stichworten:
- halten der Kontakte zu den Zugteilnehmern, alle müssen sich bei mir anmelden und die entsprechenden Regularien, Sicherheitskonzept etc ausdrücklich anerkennen.
- als erste Kontaktperson für die Stadt, aktualisiere das Sicherheitskonzept und passe es zusammen mit dem Ordnungsamt und der Polizei an die entsprechenden Gegebenheiten an.
- im Vorhinein überprüfe ich mit dem Ordnungsamt und am Tage selbst die Zugstrecke sowie die Zugaufstellung. Ich fahre selbst im Elferratswagen mit, bin aber immer mit dem Begleitfahrzeug der Zugleitung , welches vorneweg fährt, im stetigen Kontakt sowie mit dem Ordnungsamt und der Polizei per Funk und Handy. Für jede Gruppe gibt es einen Verantwortlichen, der wiederum mir gegenüber verantwortlich ist. Jedes Fahrzeug und jeder Anhänger ist TÜV geprüft und man sagt so schön, jede Achse hat eine Begleitperson, für die die Teilnehmer selbst sorgen müssen. Und es herrscht natürlich absolutes Alkoholverbot auf dem Zug. Die Teilnahme am Zug ist kostenlos.
Für die Kamelle ist jeder selber verantwortlich, so wie wir Karnevalisten auch, die alles aus eigener Tasche zahlen.
Da bist Du sicherlich froh, wenn Ihr unbeschadet in Vluyn angekommen seid. Wann beginnst Du mit der Planung?
Nicht nur ich bin froh: der Verein, Polizei, Feuerwehr sowie Rettungsteam und Ordnungsamt sind sehr erleichtert, wenn der Zug sich ohne gravierende Vorkommnisse auflöst.
Die Vorbereitungen beginnen meist im Dezember mit dem Anschreiben der Zugteilnehmer.
Deine Familie im Verein?
Meine Schwester Melanie war die letzte amtierende Prinzessin der Neukirchen VLÜ-KA-GE.
Ein letztes Wort zu“ Muttis & Friends“?
Das ist eine private Gruppe, die sich durch die gemeinsamen Besuche der Schulen, Kindergärten & Altenheimen eher zufällig aus einigen Elferräten und den Tanzmuttis gefunden hat, wir unternehmen schon mal etwas gemeinsam und sind auch mit einem gemeinsamen Tanz aufgetreten, aber keine offizielle Gruppierung der VLÜ-KA-GE.
Danke für das ausführliche Gespräch; hoffentlich können wir in der nächsten Session wieder gemeinsam feiern!!!
Das Gespräch führten Raphael Röhse – und Birgit Hirschel 2021 - Pressesprecherin -
Interview mit Angelika Siegel
- Hofsängerin
1) Angelika, Du bist Ehrenmitglied der Neukirchen-VLÜ-KA-GE, wie lange bist Du im Verein? Wann wurdest Du zum Ehrenmitglied ernannt? Warum wird man Ehrenmitglied?
Ich bin seit 51 Jahren Mitglied der VLÜ KA GE, hatte schon 11-22-33-44-jähriges Jubiläum und bin seit 1984, also 37 Jahre, Ehrenmitglied. Ich war lange Zeit mit meinem Papa, Heinz Hoffmann, in der Jugendarbeit tätig: Wir haben die Kindergarden trainiert, Kostüme genäht - mein Vater fuhr samstags zum Markt, kaufte die Stoffe ein und wir haben dann mit fleißigen Helfern die Kostüme fertiggestellt - teilweise Petticoats aus Gardinenstoff, weil das Budget klein war. Wir hatten viel Spaß mit den Kindern und Jugendlichen. Meine Eltern haben sich oft auch um Fahrdienste gekümmert, sodass die Kinder pünktlich mit uns auf Tour gehen konnten.
2) Du warst mit Deinem Vater auch Prinzenpaar des Kulturausschusses 1980/81? Was ist der Unterschied zum Stadtprinzenpaar?
Ja, das war eine verrückte Zeit, zunächst: die VLÜ KA GE war früher noch Mitglied im Kulturausschuss Grafschafter Karneval und da waren wir das Prinzenpaar für alle Vereine. Wir sind im Nelkensamstagzug in Moers und im Rosenmontagszug in Neukirchen-Vluyn mitgefahren, haben viele Vereine besucht, manchmal hatten wir 6 Auftritte am Tag. Meine Mutter wollte nicht Prinzessin werden, so wurde es ein Vater-Tochter Paar, aber meine Mutter Marianne hat bei den Fahrten zu den Auftritten für unser leibliches Wohl gesorgt: Frikos, Brötchen, Schnitzel, Sekt… sie hat uns verwöhnt. Ich war übrigens die erste singende Prinzessin…
3) Ja da sind wir bei der Sängerin, erzähl, seit wann singst Du, wie kam es dazu…
Jupp Landmesser, der übrigens später alle meine Lieder komponiert hat und mich auch live auf der Orgel begleitet hat, hatte ein Lied geschrieben und Papa -wie er so war- hat es wieder gemanagt und gesagt: lass doch mal die Angelika singen … mein erstes Lied: „Es gibt keine Männer, die so treu sind wie Gold“ …, habe ich bei Hackstein gesungen und die Leute riefen: „Zugabe, Zugabe“ und so war die Sängerin Angelika geboren: Jupp komponierte, spielte die Orgel und ich habe gesungen - seit meinem 16. Lebensjahr … bis heute und darauf bin ich auch ein bisschen stolz. Ich hatte auch Auftritte beim WDR, bin für eine Agentur unterwegs gewesen, habe in Köln im Willy-Ostermann-Saal gesungen und damit auch ein bisschen Geld verdient.
4) Bekommst Du für Deine Auftritte bei der VLÜ KA GE und anderen Vereinen auch eine Gage?
NEIN, das ist alles ehrenamtlich und das mache ich auch sehr gerne.
5) Das Lied“ Neukirchen-Vluyn“ (die Hymne von Neukirchen-Vluyn) ist ja in aller Munde und auch kein reines Karnevalslied, hast Du es schon mal für die Stadt oder auf städtischen Veranstaltungen gesungen?
Nein, so offiziell noch nicht, aber was noch nicht ist, kann ja noch werden ……
6) Ok, gehörst Du einer Gruppierung im Verein an oder beteiligst Du Dich an irgendwelchen Aktivitäten?
Nein, ich bin in keiner Gruppierung, aber ich moderiere seit 4 Jahren mit Jörg (Präsident) die Damensitzung in Form eines Zwiegespräches, das macht viel Freude.
7) Deine Familie, Dein Mann Wolfgang und Deine beiden Töchter Sabrina und Swenja?
Mein Mann Wolfgang hat mich früher zu den Auftritten begleitet, ansonsten war er nicht so ein Karnevals Jeck wie ich. Meine Töchter haben von klein auf getanzt und waren Kinderprinzessinnen. Sabrina mit Daniel Stoffel und Swenja mit Tillmann Höfer. Wir haben außerdem oft gemeinsam und eine lange Zeit die Kindersitzungen gestaltet und durchgeführt. Meine Kinder sind heute nicht mehr im Verein, freuen sich aber, dass ihre Mutter ein Hobby hat, das ihr seit Jahren so viel Freude bereitet.
8) Ja Angelika, jetzt hast Du uns schon so viel berichtet, und wir wissen, dass Du auch viele Ehrungen erhalten hast…
Ja ich habe den BDK Orden in Silber und Gold und den Verdienstorden der Neukirchen-VLÜ-KA-GE und ich freue mich auf mein 55-jähriges Vereinsjubiläum.
9) Liebe Angelika, danke für das Gespräch, bleib gesund, bleib der VLÜ KA GE treu, dann feiern wir Dein 55-jähriges Jubiläum alle gemeinsam.
Das Gespräch führten Angelika Siegel und Birgit Hirschel 2021 - Pressesprecherin -
Interview mit Bernhard Uppenkamp
- ehem. Sprecher der Senatoren
1) Wer gehört zum Senatorenkreis der Neukirchen-VLÜ-KA-GE? Wie ist es grundsätzlich?
Heiner Schröder, Jörg Thiem, Gerald Pia, Walter Paisler, Peter Schellen, Dirk Mensel, Christian Woldenga und ich, Bernhard Uppenkamp, mit 30 Jahren Zugehörigkeit als Dienstältester Senator fungiere ich seit dem Frühjahr als Senatorensprecher.
Das Jahr 2020 war auch für unsere Gemeinschaft nicht gut. Die Corona Pandemie hat auch unsere Gemeinschaft belastet – wir konnten nicht viel unternehmen und vor allem keine Karnevalsveranstaltungen mit der Bevölkerung erleben. Zudem haben wir leider Senatoren in diesem Jahr verloren, u.a. mit Udo Heimberg und Peter Bongardt zwei aktive langjährige Senatoren, die sich sehr um die VLÜ-KA-GE verdient gemacht haben. Udo Heimberg war langjähriger Ehrenvorsitzender des Vereins.
2) Wie werden Senatoren bestimmt oder gewählt?
Die Senatoren werden aus dem Senatorenkreis angesprochen und dann von den Senatoren nach dem Mehrheitswahlrecht gewählt. Sie müssen Mitglied der VLÜ-KA-GE sein, über karnevalistischen Humor verfügen und heimatverbunden sein.
3) Die Senatoren sind eine Gruppierung im Verein. Was tun sie speziell für den Verein?
„mitdenken – mitmachen & mitlenken“ … und natürlich gibt es aus unserem Gremium auch ideelle & finanzielle Unterstützung. Seit Jahrzehnten übernehmen wir auch Sonderaufgaben zum Wohle der Karnevalsgesellschaft. Muss man als Senator viel Geld mitbringen? Nein, wir erheben einen moderaten finanziellen Beitrag, der für alle auch zukünftigen Mitglieder erschwinglich ist.
4) Sind die Senatoren auch im Vorstand vertreten? Werden Sie dahin gewählt?
Ja aus dem Senatorenkreis werden zwei Vertreter in den geschäftsführenden Vorstand gewählt, die dort auch Stimmrecht haben.
5) Gibt es auch die Gruppierung der Senatorendamen?
Ja das ist die eigenständige Gruppe der „Damen der Senatoren“, Ehefrauen und Lebenspartnerinnen, wenn sie selber dem Kreis angehören möchten. Da besteht kein Zwang, die meisten sind natürlich dabei. Die Damen haben auch eine Sprecherin, machen Ausflüge und sind beim Rosenmontagszug mit einem eigenen Wagen vertreten, beim Bau helfen natürlich die Herren Was ist, wenn ein Senator verstirbt? Bleiben die Damen im Kreis der Damen der Senatoren? Natürlich.
6) Wie wird man Ehrensenator?
Der Ehrensenator wird aufgrund besonderer Verdienste vom Senatorenkreis bestimmt. z.Zt. ist Eberhard Bruschat Ehrensenator der Gesellschaft.
7) Gibt es in der VLÜ – KA -GE auch Senatorinnen?
Nein NOCH nicht, aber wir planen eine Veränderung der bisherigen ‚Senatorengemeinschaft‘ in einen „Senat“ und dem sollen unbedingt auch Damen angehören. Auch wir wollen mit der Zeit gehen und uns gleichzeitig auch ein wenig verjüngen.
8) Wie erfolgt so eine Ernennung? Damen wie Herren?
Das erfolgt bei einer Veranstaltung meist bei unserem Neujahrsempfang: Die neuen Senatoren erhalten dann die Senatorenkappe, den Senatorenorden, das Einstecktuch sowie eine Urkunde und tragen natürlich ein weißes Dinner-Jacket.
9) Hätte die VLÜ- KA-GE in dieser abgesagten ‚Coronasession‘ Senatoren ernannt?
Ja drei Herren waren gewählt und vorgesehen Claus Palm, Frank Flatten und Kevin Dreier – Kevin ist dann bei uns der Jüngste im Bunde.
10) Bleiben die Herren dann in Lauerstellung für die nächste Session?
Ja sicherlich. Unsere Warte- und Wunschliste existiert und ist auch offen für ‚Neue‘ – allerdings wollen wir keine inflationäre Entwicklung. Wir suchen Menschen die mit Herz und Hand für die Gesellschaft und den Karneval mit Freude am Spaß aktiv sein wollen.
11) Bernhard, Du hast das Amt ja von Udo Heimberg übernommen, gibt es weitere neue Pläne und Ideen?
JEIN/JA –zunächst wollen wir bewährte Traditionen erhalten, aber uns auch weiter entwickeln;
… wie schon gesagt …wir möchten ein ‚Senat‘ werden und ggf. auch Senatorinnen ernennen;
… wir diskutieren mit dem geschäftsführenden Vorstand eine „besondere Auszeichnung“ für karnevals-affine Mitmenschen, Menschen die dem Verein verbunden sind und auch Freude haben uns hier und da zu unterstützen;
… wir wollen uns im Senat regelmäßig alle 2 Monate treffen und einmal im Jahr will sich der aktive Senatorenkreis mit allen ehemaligen Senatoren, Freunden und Freundinnen zu einem geselligen Beisammensein treffen. Das haben wir im letzten Oktober schon in unserem neuen, alten Standquartier ViVA gemacht. Wir haben uns bei leckerem Essen zu einem Herbstfest getroffen. Das war sehr nett und ein schöner Anfang.
Danke schön für das Gespräch und den Senatoren alles Gute für viele neue Ideen.
Das Gespräch führten Bernhard Uppenkamp – Senatorensprecher – und Birgit Hirschel 2021 - Pressesprecherin -